Ich möchte etwas zur Situation mit meinem Sohn erklären.

In der Grundschule fingen die Sorgen an. Eines morgens sagte er zu mir :“Mama, ich steh nicht auf und zur Schule gehe ich heute auch nicht!“

Dieser Satz zieht sich seitdem quasi durch unseren Morgen. Mal geht mein Sohn zur Schule und mal nicht. Es gibt kein Muster, er benennt keinen Grund, ich finde keine Lösung und mittlerweile wäre er in der neunten Klasse.

Ich habe damals bereits in der Grundschule reagiert und habe ärztliche Hilfe in Form eines Kinderpsychologen gesucht. Leider hat er von Anfang an diese Hilfe nicht wirklich angenommen. Für ihn ist sein Verhalten in Ordnung, er bräuche keine Hilfe sondern alle Leute um ihn herum. Er hat die Mitarbeit bei seinen Therapeutinnen immer weiter abgelehnt und war überhaupt nicht zugänglich. Im letzten Jahr haben wir uns dann dazu entschlossen ihn in einer Klinik vorzustellen, damit mit ihm ganz intensiv gearbeitet werden kann. Besser gesagt, ich habe mich zusammen mit dem Arzt dazu entschlossen, denn leider musste ich feststellen, dass der Papa, also mein Mann keineswegs hinter der Entscheidung stand.

Mein Sohn wurde auch in der Klinik aufgenommen und hat es ganze 10 Tage dort ausgehalten, denn nach dem ersten Heimbesuch hat er sich auf die Hinterbeine gestellt und ist nicht mehr hingegangen. Da habe ich mich so verloren und hilflos gefühlt, weil ich genau in dem Moment völlig alleine darstand, mein Mann war nicht anwesend und die Klinik sagte mir dass er nicht gegen seinen Willen dort behalten werden kann. Ich wusste aber doch zu dem Zeitpunkt so genau dass es die Chance für ihn wäre. Aber mein Strohhalm wurde mir aus den Händen gerissen.

Zusätzlich zu der psychologischen Betreuung von meinem Sohn habe ich in Eigeninitiative das Jugendamt informiert und dort um Hilfe gebeten. Diese Hilfe hat meine Familie in Form von Familienhilfe bekommen. Leider musste ich auch hier feststellen, dass niemand dahinter stand und alle, meinen eigenen Mann eingeschlossen, diese Hilfe als lästig empfanden.

Durch die Schulverweigerung haben wir bereits mehrere Schulversäumnisanzeigen vom Landkreis erhalten, wobei ich um eine selbst „gebettelt“ habe, weil die Schule die Fehlzeiten nicht gemeldet hatte.

Anfang diesen Jahres hatte ich dann ein unschönes Gespräch mit den Klassenlehrerinnen, welche sich die ganze Zeit mehr als bedeckt gehalten hatten und von Hilfestelllungen nichts zu sehen war. In diesem Gespräch wollten die beiden Pädagoginnen mir klarmachen, dass ich anscheinend nicht in der Lage bin mein Kind zur Schule zu schicken. Es gipfelte darin, dasss eitens der Lehrerinnen das Jugendamt informiert wurde….mit dem Stichwort Kindeswohlgefährdung!!!

Also standen dann wenig später zwei Mitarbeiter des Jugendamtes vor meiner Tür und haben sich über die Situation informiert. Ich mache kein Geheimnis daraus, wie es hier läuft und habe alles lang und breit erklärt. Dass es in dem Verhalten meines Sohnes kein Muster gibt, was ich selbst alles an Hilfe angeleiert habe, dass aber alles die Freiwilligkeit voraussetzt. Den beiden Mitarbeitern ging es im Großen darum, mich davon zu überzeugen, dass mein Sohn in eine Wohngruppe kommt. Das lehne ich allerdings ab, vor dem Hintergrund, dass es komplett gegen den Willen des Kindes geschehen würde und mein eigenes Kind vermutlich über Jahre nicht mehr mit mir sprechen würde.

Ca. eine Stunde habe ich bereitwillig und geduldig dieses Gespräch geführt. Ich habe die MItarbeiter mehrfach darauf aufmerksam gemacht, dass meine Kinder es bei mir sehr gut haben, sie alles bekommen un dweder geschlagen noch mißhandelt werden. Als dann jedaoch der Satz fiel „Man kann ja nicht nichts machen!“ ist mir der Geduldsfaden gerissen und ich habe die beiden Mitarbeiter aus meinem Haus geschmissen. ja, das kann man machen und ich finde nach wie vor, dass es mein gutes Recht ist un dich mir sowas nicht sagen lassen muss. denn ich habe mehr als so manch anderer gemacht. Was mich allerdings auch so hilflos zurücklässt. Denn man macht alles nur erdenkliche, damit die Situation und die Probleme geklärt werden und ist dann in den Augen der anderen doch nur die Mutter, die es nicht schafft ihr Kind zur Schule zu bekommen.

Ich könnte jetzt bei den Zeilen einfach nur weinen, so kraftlos und hilflos bin ich nach wie vor, denn die Lösung ist immernoch nicht gefunden und mal geht mein Sohn zur Schule und mal nicht. Und ich weiß genau, dass ich als Mutter unter strenger Beobachtung stehe und ich mir keine Fehler erlauben darf.

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